Panikattacken und Teufelskreis

Panikattacken und Teufelskreis der Angst in einer Geschichte

Sina, erzähl doch mal von deiner ersten Panikattacke! Panikattacken und Teufelskreis :“Ja klar. Das war so ein einschneidendes Erlebnis, das werde ich nie vergessen. Also ich landete an einem Samstag um 18.30 Uhr nach einem wichtigen Geschäftstermin am Münchner Flughafen und hatte wie so oft noch nichts zu Essen gekauft. Schon bei der Fahrt mit der U-Bahn nach Hause fühlte ich mich unwohl und war innerlich unruhig. Ich hetzte zu meiner Wohnung, zog mich kurz um und stellte fest: 19:40 Uhr. 

Noch 20 Minuten und der Supermarkt macht zu. Also verließ ich zügig das Wohnhaus und ging schnellen Schrittes Richtung Supermarkt, der zwei Straßen weiter war. Ich ging durch die Gänge und nahm unmotiviert alles mögliche in den Einkaufskorb, was mich irgendwie über dieses schon halb gelaufene Wochenende bringen konnte. Ich hatte einiges an Hoffnung in mein Lieblings-Sushi gesetzt, doch das war ausverkauft und jetzt war ich neben meiner gefühlten Hektik auch noch stinksauer. Dann kam die Ansage: bitte kommen Sie zur Kasse, wir schließen in 5 Minuten. O.k., das wars, schnell ab zur Kasse.

Ich begann meine Einkäufe, und das war einiges, auf das Kassenband zu legen und plötzlich merkte ich, wie meine Hände zu zittern begannen. Ich konnte mir überhaupt keinen Reim darauf machen, da ich das noch nie hatte. Es fühlte sich aber so bedrohlich an, dass ich plötzlich dachte: So jetzt ist es soweit, jetzt klappe ich wahrscheinlich gleich zusammen. Dieser Gedanke löste bei mir in diesem Moment solchene Angstgefühle aus, dass ich daraufhin ein so heftiges Herzrasen bekam, dass ich nur noch mit Mühe und Not meine Sachen zitternd vom Band in meine Einkaufstüte stecken konnte. Jetzt war ich regelrecht in Panik geraten und dachte mir, o.k., das ist jetzt vielleicht ein Herzinfarkt oder so etwas. Das Zittern und das Herzrasen war jetzt wirklich gefühlt lebensbedrohlich und es wurde immer schlimmer. Der Verkäufer merkte wie meine Hand beim Zahlen zitterte, sagte aber nix.

Ich verließ fluchtartig den Laden und ging so schnell wie möglich nach Hause. Als ich aus dem Laden raus war, war es schon besser und daheim waren die Symptome fast weg. Ich war aber in meinen Grundfesten erschüttert, was war das bloß?

Am Montag ging ich zum Arzt und ließ mich durchchecken, das EKG war normal und auch ansonsten alles o.k.“

Panikattacken und Teufelskreis der Angst – Erklärung

  1. Irgendetwas ist anders, die Luft ist stickig, du atmest schlechter, du beginnst zu schwitzen oder leicht zu zittern.
  2. Du machst dir natürlich Gedanken darüber, nimmst es wahr und kannst es einfach nicht einordnen.
  3. Weil du es als bedrohlich einstufst, kommt jetzt Angst hoch.
  4. Jetzt reagiert dein Körper ordentlich darauf, die Stresshormone geben Gas und deine Symptome werden noch schlimmer.
  5. Das Gedankenkarusell springt richtig an und die Angst wird noch stärker und kann sogar lebensbedrohlich wirken.

 

Der Teufelskreis hat begonnen und steigert sich mit den immer gleichen Mechanismen bis er seinen Höhepunkt erreicht und die Symptome langsam verschwinden.