Burnout und Gesellschaft

Wie die Gesellschaft Burnout sieht

In unserer Gesellschaft hat Burnout Einzug genommen. Interessant ist allerdings die gesellschaftliche Bewertung des Burnouts. Während Depressionen oft in eine negativ behaftete Ecke gestellt werden, liegt der Burnout in der Bewertung weiter vorne. Ja mein Kollege war immer so engagiert, jetzt hat er zu viel gearbeitet und hat Burnout.

Burnout wird mit Leuten verbunden, die richtig hart gearbeitet haben.

Dass zum Schluss fast die gleichen Symptome, wie bei einer Depression herauskommen, interessiert die Gesellschaft schon weniger. Mangelnder Antrieb, Interesselosigkeit, Hoffnungslosigkeit sind die Hauptkriterien für eine Depression. Und dies spüren auch Menschen, die von einem sogenannten Burnout betroffen sind. Hinzu kommen oft auch starke Ängste und Panikattacken. Also eine gefährliche Mischung aus depressiven Symptomen und Ängsten.

Burnout wird oft mit dem Beruf in Verbindung gebracht. In Wahrheit ist es eine bestimmte Disposition eines Menschen, wie er mit bestimmten Situationen umgeht. Das tut er aber meist nicht nur im Beruf sondern in allen Belangen des Lebens.
Hohe Erwartungen an sich selbst und ein deutlich ausgeprägter Perfektionismus gepart mit eine starken Begeisterung für viele Themen.
Leider das beste Rezept, um in einen Burnout abzurutschen. Und das alleine schon, weil ein solches Verhalten unheimlich viel Zeit und Energie kostet, die wir leider nicht unermesslich haben.

 

Mögliche Hilfe aus der Gesellschaft

Vielleicht können wir aber durch unser Verhalten im Privaten und im Job, Menschen, die Burnout gefährdet sind, auch ein wenig helfen. Wir kennen doch die Kandidaten, die immer alles pünktlich abgeben, die immer ein sauberes Ergebnis liefern. Die Menschen, die sich in der Familie um alles kümmern, an denen immer alles hängen bleibt. Die Menschen, die immer zuletzt an sich selber denken. Und hinzukommt, dass diese Menschen sehr beliebt, sind, weil man sich eben auf sie verlassen kann und weil sie eben viel für andere tun. Und das entlastet natürlich das Umfeld.

Aber stellen wir uns einmal vor, was passiert, wenn der Burnout gefährdete Mensch ausfällt. Oft fallen dann gewachsenen Konstrukte in der Familie oder im Job wie ein Streichholzhaufen zusammen. 

Also sprechen wir sie doch an, dass wir nicht alles immer pünktlich brauchen und auch nicht in dieser Qualität. Lasst uns wieder in unsere Verantwortung gehen und lassen wir es nicht andere machen, weil es bequem ist. Schützen wir diese Menschen einfach, in dem wir wieder in unsere Rollen gehen. So kann der Burnout gefährdete Mensch auch wieder mehr in seine Rolle gehen und von 150 % Belastung wieder auf 100 % kommen.

Das wäre ein erster Schritt.